Donnerstag, 8. Dezember 2011

Wartezimmer?


Ja so mancher verbringt die kalte Jahreszeit vielleicht krank im Bett und häufig beim Arzt. Und das, obwohl es (zumindest hier) noch nicht einmal geschneit hat!
Aber heute geht es mir erstmal um die sogenannte „Adventszeit“.
Ich frage mich, ob wir sie heute überhaupt noch so nennen dürfen!

Advent bedeutet Ankunft. Es geht um die Ankunft Jesu, seine Geburt, am Ende dieser Zeit.
Viele Traditionen, wie der Adventskranz oder der Adventskalender dienen eigentlich zur inneren Einstellung auf „Heilig Abend“. Das Warten. Darum geht es.

Aber worauf können wir schon warten? Leben wir nicht in einer Gesellschaft, die alles immer noch schneller, leistungsstärker, effizienter und letztendlich auf Kosten der Menschen macht/machen will?
Außerdem frage ich mich, wie man sich „Zeit zum warten“ nehmen soll, zwischen all den Klausuren oder Arbeiten, Tests, Hausarbeiten, der Arbeit (…). So manch einer ist vielleicht gleich auf 5 Weihnachtsfeiern, muss unbedingt 4 Weihnachtsmärkte besichtigen und kauft nebenbei noch Geschenke oder bastelt für die Verwandtschaft.
Daneben muss noch das Haus oder bald der Weihnachtsbaum geschmückt werden.
Die 100 Tütchen selbstgebackener Plätzchen für Freunde und Bekannte dürfen auch auf keinen Fall fehlen. Vor Nikolaus wurden die Schuhe geputzt. –Wenigstens ein Punkt ist abgearbeitet. Die Innenstädte so voll, wie zu keiner anderen Jahreszeit und dabei so hektisch, dass man sich fragt, wie hierbei liebevolle Geschenke gekauft werden sollen!

Ich wünsche euch dieses Jahr, dass ihr euch so viel Zeit nehmt und lasst, als wenn ihr krank wärt. Vielleicht ist das ein komischer Vergleich- ich meine das so:
In so mancher stressigen Zeit dachte ich bereits: „Wenn ich jetzt krank wäre, hätte ich diese ganzen Verpflichtungen nicht mehr!“ Wenn man dann mal wirklich krank ist, hat man davon leider auch nichts mehr.
Aber vielleicht sollten wir uns einfach die Gelassenheit gönnen. Den Menschen zu zeigen oder zu sagen, wie lieb man sie hat statt sich abzuhetzen, um in letzter Minute noch ‚das richtige’ zu finden.
Ich will nicht sagen, dass ich gegen Geschenke bin. Es ist sicher ein schönes Zeichen, aber es ist auch eine Tradition, die uns in den Gesellschaftsstress zwingt.

Es wäre so viel schöner, wenn man alles mit anderen Augen sehen könnte. Eigentlich möchte man doch genießen Kekse zu backen, jeden Tag ein neues Törchen zu öffnen, bei Kerzenschein beisammen zu sitzen, über einen Weihnachtsmarkt zu bummeln und vielleicht sogar bei den ersten Schneeflocken am Fenster sitzen zu dürfen, ihnen zuzuschauen, wie sie die Erde langsam einhüllen.
Stattdessen sind da so viele andere Dinge, die einem das Leben nicht gerade erleichtern.

Vielleicht ist es wichtig erst einmal ganz zur Ruhe zu kommen. Da haben die Mitmenschen zu Weihnachten mehr von einem, als wenn sie von einem völlig übermüdeten, „abgestressten“ Menschen ein perfekt eingepacktes Geschenk bekommen.
Und vielleicht fällt denen ja dann sogar wieder ein, dass es zu Weihnachten eigentlich um etwas anderes geht.
Viel Erfolg beim freischaufeln eures Wartezimmers ;)
Die Nora.

1 Kommentar:

  1. Du hast Recht! :)
    Advent ist gar nicht mehr der Advent, den wir eigentlich brauchen.
    Zwischen dem ganzen Stress komme ich mir total genatzt vor, als wolle mich jemand extra ärgern.
    Naja, ich denke, wir müssen die Herausforderung annehmen und dann an Weihnachten uns auf das Wesentliche konzentrieren: Jesus!
    Ich glaube wenn man das tut, wird das Weihnachtsfest gelingen. :) Wünsche dir einen schönen 3. Advent!

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