Ich weiß nicht ob ihr diese Gefühle kennt, das mich seit ich
nicht mehr Zuhause wohne öfter befallen als früher.
Dieser Moment, wenn
man merkt, dass man etwas nun alleine kann.
Ich bin fähig einkaufen zu gehen und mich selbst zu
ernähren. Ich kann mich um meine eigenen Finanzen kümmern, Haushalt, Arbeit und
Uni im Blick behalten u.s.w… .
Dieser Moment, wenn
man merkt, dass man etwas nun alleine darf.
Ich darf selbst entscheiden WAS ich einkaufe, worin ich Geld
investiere und woran ich spare. Ich habe einen eigenen Haus- UND
Briefkastenschlüssel und ich entscheide wann ich mich wo aufhalte, wann ich
putze und wie viel ich schlafe ;) Uhh… und weil ich jetzt alt genug bin darf
ich auch wählen!
Aber auch dieser
Moment, wenn man merkt, dass man etwas nun alleine schaffen muss.
Und dann sind da aber auch diese Momente, in denen ich auf
mich allein gestellt bin und Probleme habe, mit denen sich früher allenfalls meine
Eltern rumschlagen mussten. Gelegentlich hasse ich die deutsche Bürokratie (ohne
einen konstruktiven Gegenvorschlag zu haben). Aber auch Probleme, bei denen ich
früher mit dem Rad zur nächsten Freundin gefahren wäre… (Klar habe ich hier auch Freunde zu denen ich gehen könnte, aber es ist doch etwas anderes, ob man sie ein halbes Jahr oder ein halbes Leben kennt) So sehr ich auch den
Süden mag - Manchmal habe ich auch ein bisschen Ruhrpott-Heimweh. Meistens mehr
wegen den Menschen, die ich da gelassen habe, manchmal aber auch wenn mich der labbrig-weiche
verniedlichende schwäbische Dialekt umgarnt. Dann freu ich mich über Telefonate
mit hartem Pott oder wenigstens Hochdeutsch sprechenden Menschen -wobei es letztere
hier zugegebenermaßen auch einigermaßen gibt ;) (Oder wie der Schwabe sagt: es hat hier auch
hochdeutsch sprechende Menschen… wobei Schwaben eigentlich sagen sie sprächen
alles außer Hochdeutsch.. aber das ist in meiner Generation dann doch eher ein
Klisché, das sich nicht auf alle übertragen lässt).
P.S: "Schaffen" wird hier unten eigentlich auch mit "Arbeiten" übersetzt. Dabei hoffe ich, dass der Titel nicht zu falschen Erwartungengeweckt hat. Aber in einem gewissen Sinn, ging es auch in den ersten beiden Teilen ums "schaffen". ;)